Die Göttinnen


Sagen: Herthaburg und eine frauenfreundliche Göttin

 

Hoher Wall und nahes Seeufer

Die Herthaburg stammt aus der Zeit der Besiedlung der Slawen auf Rügen, also aus dem 8. bis 12. Jahrhundert. Sie befindet sich in der Nähe der Stubbenkammer im Nationalpark Jasmund und wurde auf einem Höhenrücken am nordöstlichen Bereich des Herthasees errichtet. Die Fläche der Burg ist 120 x 60 Meter groß und ist von einem Wall sowie dem Ufer des Sees umschlossen. Der Wall ist auf der nordöstlichen Seite 17 Meter hoch, allerdings nur von Außen, denn von innen sind es nur acht Meter.

Steinpflaster und Keramikscherben

Die Südseite der Burg grenzt direkt an den Herthasee, sodass dies wahrscheinlich damals der Zugang zur Burg war. Heute gibt es einen anderen Zugang zum innern der Burg, der allerdings erst viel später entstanden ist. Hier gab es in der Vergangenheit umfangreiche Ausgrabungen, bei denen man in der Kulturschicht aus der Slawenzeit stellenweise Steinpflaster gefunden hat. Des Weiteren fand man viele Keramikscherben, die auf das 10. bis 11. Jahrhundert datiert wurden. Um die Herthaburg und den angrenzenden See ranken sich sehr viele Sagen und Geschichten.

Hertha auf Rügen

Zu den berühmtesten Sagen der Insel Rügen gehört die von der Göttin Hertha. In einer Überlieferung: "Die Herthaburg nahe bei Stubbenkammer war in heidnischen Zeiten der Wohnsitz der Göttin Hertha. Diese war den Frauen stets wohlgesinnt und segnete ihre Fluren und Äcker mit Früchten. Wenn aber die Zeit der Ernte da war, dann fuhr die Göttin auf einem mit Kühen bespannten Wagen durch das Land, und überall, wohin sie kam, wurde sie mit Jubel begrüßt. Eine Priesterin, welcher die Hertha bei ihrem Umzuge begleitete, führte dieselbe, wenn sie sich an dem Anblick der Frauen gesättigt hatte, in ihr Heiligtum zurück."

Hertha's tödliche Dienste

Weiter: "Alsdann badete sich die Göttin in dem benachbarten Herthasee. Die Diener aber, welche hierbei hilfreiche Hand leisteten, wurden sämtlich getötet. Deshalb hat auch niemand genauer Kunde darüber, wie es eigentlich beim Dienste der Hertha zugegangen sei." Wenn frau den Fußsteig benutzt, welcher am Ufer des Herthasees entlang bis hinter den Wall führt, so erblickt frau mitten gegen den See einen Einschnitt im Ufer; das soll die Stelle sein, wo der heilige Wagen der Göttin Hertha in den See hinabgestürzt wurde. Es wird auch berichet, daß in früheren Zeiten eine Brücke über den See geführt hat.

Frau/man erzählt auch, der See erfordere noch jetzt jedes Jahr mindestens ein Menschenleben als Opfer. Übrigens. Die Göttin Hertha soll mit einer Gerte aus Baldrian auf ihrem mit Hopfen gezäumten Hirsch geritten sein.


Salige Fräulein
,   Herthaburg ,   die Jungfrauen   und   die Schossrinn ...

The Goddess


Sagen: Herthaburg und eine unnachsichtige Gottheit

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Herthaburg - Wall und Göttin

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