Die Göttinnen


Sagen: Böse Burgherrin - unbedarfte Mägde

 

Naturschutzgebiet Eselsburger Tal

In Herbrechtingen befindet sich das Eselsburger Tal, eines der landschaftlich großartigsten Flußtäler auf der sonst eher wasserarmen Ostalb. Die Brenz umfließt dort in einer 5 Kilometer langen Schleife den Umlaufberg Buigen (von „biegen“). Auf halbem Weg durch das Tal liegt der Weiler Eselsburg, dem das Tal seinen Namen verdankt. Besonders sehenswert sind die Wacholderheiden, Felsen und Feuchtgebiete sowie die Hangwälder zur Blütezeit von Schneeglöckchen, Märzenbecher, Leberblümchen und Lerchensporn.

Burgen, Turm, Felsen und Höhlen

Es gibt im Eselsburger Tal 13 Kulturdenkmäler mit wertvollen Zeugnissen aus der Vor- und Frühgeschichte. Unter anderem die Eselsburg, Falkenstein, Hirgenstein und Buigenwall, sowie Felsen und Höhlen wie Bindstein, Malerfels und Spitzbubenhöhle. Das bekannteste Merkmal des Eselsburger Tals sind jedoch die „Steinernen Jungfrauen“, zwei schlanke Felsnadeln, um deren Entstehung es eine schöne Sage gibt. Auf dem Felskopf des Bindstein ist früher ein Wachturm gestanden, dessen Erdgeschoss, heute noch erkennbar, aus dem Felsen gehauen wurde.

Sehr schön, aber hart und stolz

Um diese Jungfrauen rankt sich eine tief berührende Mär. Vor vielen Jahrhunderten stand einst über dem Ort Eselsburg, auf dem schroff aufragenden Felsen, eine stattliche Burg. Die Herren der Burg waren die Ritter "Esel von Eselsburg". Das Burgfräulein war sehr schön, aber hart und stolz. Kein Freier war ihr gut genug. Und so kam es, wie es vielleicht auch kommen mußte. Das Burgfräulein wurde älter, und die Freier blieben aus. Diese Schande ertrug sie nicht. Sie fing an, alle Männer zu hassen.

Abgrundtiefer Hass und strenges Verbot

Dieser Haß war so abgrundtief, daß sie sogar den zwei jungen Mägden, die auf der Burg dienten, verbot, jemals mit einem Mann zu sprechen. Die beiden jungen Mädchen mußten jeden Abend aber ins Tal hinabsteigen, um Wasser für den anderen Tag zu schöpfen. Lange Zeit hielten sich die beiden Mägde an das Verbot, denn sie fürchteten sich vor der Strafe ihrer strengen Burgherrin. Ein langer, kalter und einsamer Winter auf der Burg war endlich zu Ende gegangen. Die Mädchen freuten sich also über den ersten warmen Frühlingstag. Sie sehnten den Abend herbei, denn das Wasserholen war ihre liebste Beschäftigung. Danach hatten sie Feierabend.

Sanfte Klänge und fescher Fischer

Schon auf halbem Wege hörten sie sanfte Musik. Wie gerne lauschten sie! Hastig schöpften sie dann Wasser und eilten den steilen Weg zur Burg hoch. Die Burgherrin erwartete sie ungeduldig. So ging das jeden Abend. Von Tag zu Tag lauschten sie länger und bald hatten sie das strenge Gebot ihrer Herrin vergessen. Sie plauderten mit dem jungen Fischer, sangen Lieder und schaukelten im Boot, bis die Sonne untergegangen war. Die Burgherrin schöpfte Verdacht und machte sich selbst auf den Weg, um nach den Mädchen zu schauen. Finster sah sie aus, und ihre Gedanken waren böse.

Der Haß wurde beim Anblick der verliebten jungen Mädchen so übermächtig, daß sie wütend hervorstieß: Werdet zu Stein! Das ist Eure Strafe für Euren Ungehorsam! Die Mädchen erstarrten auf ihrer Flucht und stehen seitdem als Felsen am Fischweiher. Die Burgherrin wurde in der folgenden Nacht vom Blitz erschlagen, als sie, noch stolzer als zuvor, voller Genugtuung vom Turm der Burg hinab ins Tal schaute. Das Feuer vernichtete die ganze Eselsburg.


Salige Fräulein
,   Herthaburg ,   die Jungfrauen   und   die Schossrinn ...

The Goddess


Sagen: Steinerne Jungfrauen - zwei schlanke Felsnadeln

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Steinerne Jungfrauen

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