Die Göttinnen


Orakel: viele Geschichten um Orakelsprüche

 

Geschichten, Stätten und manche Mythen

Es ranken sich viele Geschichten und Mythen um die Orakelsprüche und die Entstehung dieser großen Weissagungsstätten. Die schriftlichen Überlieferungen unterscheiden sich aber häufig von den archäologischen Funden, oder berichten nur nebenbei von unterschiedlichen Orakelpraktiken an ein und demselben Ort. Weitere wichtige Apollonheiligtümer lagen in Didyma, Patara und in Klaros in Kleinasien. Daneben existierten kleinere Heiligtümer, wie das Apollon-Orakel auf dem Berg Ptoion bei Theben. Und auch Skurrilitäten gab es.

Zahme Schlange und menschliche Ohren

Eine der seltsamsten Auswüchse war der Schlangenkult um 150 n.Chr. in Abonuteichos an der Schwarzmeerküste. Dort hatte sich ein gewisser Alexander niedergelassen und agierte als Prophet für seine zahme Schlange Glykon (= der Süße), der er einen Hundekopf mit menschlichen Ohren und Haaren aufsetzte und die Menschen in medizinischen Angelegenheiten beriet. Er hatte einen hartnäckigen Gegner in dem Orakelkritiker Lukian von Samosata, der mit beißenden Worten die Gaukler und Pseudopropheten zu entlarven versuchte (Schrift 'Alexander oder der Lügenprophet').

Fasten, Reinigung und der Kontakt

Am Beispiel Delphis erkennt man, wie die Befragung der großen Orakel vor sich gingen. Der Ratsuchende mußte sich erst reinigen und fasten (genauso wie die Priester und Priesterinnen), an einem geeigneten Tag wurden Geldspenden und Opfer gebracht, die von der Gottheit angenommen werden mußten. Danach wurde der Fragende in die Nähe der Weissagestätte gebracht, in Delphi war dies im Apollontempel, wobei nicht sicher ist, ob ein direkter Kontakt zwischen Pythia und Ratsuchendem stattfand, oder er sie evtl. nur hörte.

Missverständnisse und Ratlosigkeit

Die Pythia versetzte sich in Ekstase und ihre z.T. unverständlichen Worte wurden von Priestern/Prophetes dann 'übersetzt' und aufgeschrieben. Dabei bestand natürlich die Möglichkeit, daß die Aussage des Orakels in eine für die Politik des Heiligtums passende Form gebracht wurde. Die in Hexametern formulierten Sprüche wurden in Stein gemeißelt oder von antiken Autoren, wie Herodot überliefert. Ob diese Sprüche tatsächlich authentisch sind, oder erst später als mythische Orakellegenden entstanden, ist nicht klar. Tatsache ist, daß diese Sprüche oft eine 'dunkle' Aussage haben, die der Fragende häufig mißversteht oder die ihn ratlos zurücklassen

Das berühmteste Mißverständnis unterlief dem lydischen König Kroisos, der das Orakel wegen eines Krieges mit den Persern befragte und die Antwort erhielt: er werde, wenn er gegen die Perser ziehe, ein großes Reich zerstören. (Herodot, Historien 1,53). Kroisos interpretierte das als Beweis seines Sieges, zerstörte aber mit diesem Krieg nur sein eigenes Reich.


Delphi
,   der Stellenwert ,   Geschichten   und   die Astragale ....

The Goddess


Orakel: Mythen um die grossen Weissagungsstätten

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