Die Göttinnen


Spiritualität: Ouroboros - die Urschlange

 

Urmutter und Schöpferkraft

Die Leben schenkende Urmutter ist das Urbild der Schöpferkraft. Die Muttergöttin Eva (Chawwa bzw. Heva) wird in der Bibel im Zusammenhang mit der Herrschaftsnahme einer männlichen Gottheit (Jahwe) durch eine Umdeutung im Zusammenhang mit der „verführerischen“ Schlange am Baum des Lebens entmachtet. Dabei war die Schlange auf der ganzen Welt der Inbegriff des Mysteriums der Wiedergeburt, weil sie die wunderbare Fähigkeit besaß, ihre Haut abzustreifen und so wieder jung zu werden (siehe Ouroboros, die Ur-Schlange). Der Baum in der Mitte des Paradieses ist natürlich der schamanische Weltenbaum (also ein Lebens-, der Weltenbaum).

Mutter und Heilige

In vielen Traditionen, insbesondereauch der hinduistischen ( Bhakti-Yoga, Kali), werden immer noch weibliche Gottheiten verehrt. Die Verehrung der weiblichen Kraft, nicht selten auch weiblicher Avatare, meistens „Mutter“ genannt, und weiblicher "Heiliger" eröffnet immerhin die Möglichkeit, neben der "traditionellen" weiblichen Rolle auch unabhängig von Männern einen eigenen Weg zu gehen. Ein Aspekt der Wiederentdeckung weiblicher Spiritualität ist die neuerliche Hinwendung zur jahrhundertelang verdrängten Großen Göttin.

Schöpfungsmythen und Erschafferin

Je nach Glaubensrichtung entweder als vorchristl. Göttin Eva, Inanna, Isis oder Mara wiederbelebt oder im christl. Kontext als Hinwendung zu Maria, der „Mutter Gottes“, erfolgt. Denn in den patriarchalisch beherrschten und definierten Gottesvorstellungen hatte das Weibliche nur eine untergeordnete Stellung. Tatsächlich ist die Vorstellung von einer schöpferischen Göttin eines der ältesten religiösen Bilder überhaupt. In allen Schöpfungsmythen (die nicht von einer patriarchalischen Religion verstümmelt wurden) wurde die Welt von einer weiblichen Gottheit erschaffen.

Schamanin und Erneuerung

Und die „Mütter“ waren die Schöpferinnen aus dem Kessel der Erneuerung, so etwa die schamanische Urmutter Hel oder anders die Holle. Doch Reinterpretation (und falsche Übersetzung der religiösen biblischen Schriften ließ keinen Platz mehr für die Göttin, noch nicht einmal für ein anderes, ein androgynes Gottesbild. „Da Frauen an diesem Weltentwurf keinen aktiven Anteil haben sollen und dürfen, ist nur ihre Anpassung gefragt, die zur sichersten Stütze des Systems wird. Diese patriarchale Fixiertheit wird von der Mehrheit der Frauen bis heute noch nicht durchschaut“ (Christa Mulack 1983).

Seelen und Sündenböcke

Besonders Frauen hingen an der alten Religion, denn diese gab ihnen den spirituellen Status als Priesterinnen der Göttin. Das nur männlich orientierte Christentum verweigerte ihnen einen solchen Status. Im Gegensatz zu den alten Gesetzen des Mutterrechts machten die mittelalterlichen Kleriker Frauen für das Vorhandensein der Sünden verantwortlich, und sie sprachen Frauen sogar eine Seele ab. Die Frauen aber hielten an den Riten der Göttin fest, der Mutter Natur, des Mondes, der Erde und der Wasser.

Frauen behielten Rituale sogar noch bei, nachdem deren theologischer Gehalt verstümmelt oder vergessen war.“ (Barbara Walker 1994, 18)


Das Mysterium
,   Die Dreifache   und   Die Offenbarung

The Goddess


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Urschlange - Weltenbaum

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