Die Göttinnen


Archetypus: Hera - Königin und ein sicherer Hafen

 

Verbindlich und verantwortlich

Der Gestalt der Hera hat das Patriarchat bestimmt am meisten zugesetzt. War sie ursprünglich Repräsentantin der Großen Göttin, ist sie im Lauf der Jahrhunderte zur eifersüchtigen, ihren Gemahl verfolgenden Furie verkommen worden. Eigentlich verkörpert ja sie den Aspekt der Bezogenheit oder Beziehungsfähigkeit, eine weibliche Eigenschaft, die unser zwischenmenschliches Zusammenleben eigentlich überhaupt erst möglich macht. Die Hera-Seelengestalt fühlt sich ohne verbindliche Beziehung un-heil und unvollkommen. Sie geht ganz in ihrer Partnerschaft auf, oft so sehr, dass sie Gefahr läuft, ihre Identität zu verlieren.

Mütterlich und zutiefst sozial

Eine Hera ist die sprichwörtliche Frau, die hinter jedem erfolgreichen Mann steht. Während er hinauszieht in die Welt, ist sie der sichere Hafen, in den er und die Familie immer wieder zurückkehren können, um Kraft und Geborgenheit zu tanken. Der Hera-Archetyp ist heute im Zeitalter der Emanzipation nicht mehr sehr hoch angesehen. Dabei sollte allerdings nie vergessen werden, dass es vor allem die verantwortungsfähigen wie -bereiten Hera- und die mütterlichen Demeterfrauen sind, die durch ihr (meist ehrenamtliches) soziales Engagement einen Rest an menschlicher Wärme in unsere "schöne neue Welt" hinüberretten.

Hera auf goldenem Throne - die Tochter der Rhea, besing ich - Königin ist sie, unsterblich - vor allen herrlichst gestaltet - sie ist Zeus, des gewaltigen Donnerers - Schwester und Eheweib, hoch erhaben - es preisen im weiten Olympos sie - alle seligen, ehrfurchtsvoll - gleich Zeus, dem Meister des Blitzes.

So besang Homer in seiner Hymne an Hera die erhabene Lenkerin vom Olymp und Göttin der Ehe. Zeus näherte sich Rhea's göttlicher Tochter einst auf Kreta bei einer Visite als kleiner zerzauster Kuckuck. Hera wärmte ihn fürsorgend zärtlich an ihrer Brust. Da nahm der Göttervater seine wahre Gestalt an und vergewaltigte sie. Um der Schande zu entgehen, willigte sie schlussendlich in eine Hochzeit ein. So der Mythos. Er dankte ihr die Nachsicht nicht. Sie wurde vielmehr durch endlose Eskapaden gedemütigt. Zeus entehrte so auch die Ehe, die ihr heilig war und bevorzugte ferner sogar seine außerehelichen kinder.

Herrin der Erde und Göttin der Frauen

Heras Name soll das griechische Wort für "Gebieterin" gewesen sein. Es könnte aber auch he era, die Erde, bedeutet haben. Jedenfalls verehrten die Menschen Hera, die kuhäugige Göttin, als ihre oberste Gottheit über viele Generationen, bevor man Zeus in Griechenland kannte. Prächtig an Gestalt und Gesichtszügen, Herrin der Erde und ihrer Bewohner, war sie die Göttin der Frauen und der Sexualität. wie sterbliche Frauen ging sie durch drei Lebensphasen: Jugend, Reife und Alter. Sie war Hebe, die Jungfräuliche, die, die keine Kinder hat und damit ungebunden ist, Hera, die reife Frau, die, die einen Gefährten sucht und Hekate, das alte Weib, die, die durch die Mutterschaft gegangen ist und jetzt wieder für sich allein lebt.

Der Kult der Hera: zu Ehren der drei Phasen der Hera feierten die Menschen die Heraia in ihrem Tempel in aArgos. Teil des Kultes war Heras jährliche Erneuerung. Die Statue der Göttin ans Wasser zu tragen, um ihr den Winter abzuwaschen, galt als Symbol dafür, daß auch die Menschen, ebenso wie die Erde, ewig wiedergeboren würden. Heras Kult verbreitete sich schon früh im heidnischen Europa. so wurde sie zum Beispiel von den Sachsen auf der Heresburg verehrt.


Einführung
,   Artemis ,   Athene ,   Hera ,   Hestia ,   Demeter ,   Persephone ,   Aphrodite   und   die Hekate ...

The Goddess


Archetypus: Hera - Bezogenheit und Beziehungsfähigkeit

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Hera - die Verantwortliche

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