Die Göttinnen


Bäume: Linde - Austausch, Treffpunkt und Brautschau

 

Baum der Freya und Ortszentrum

Die Linde gilt gemeinhin als Baum der Freya, ob die Germanen die Linde tatsächlich dieser Göttin zugeschrieben haben, ist aber nicht eindeutig belegt. Viele Orte in Mitteleuropa hatten früher ihre Dorflinde, die das Zentrum des Ortes bildete und Treffpunkt für den Nachrichtenaustausch und die Brautschau war. Anfang Mai wurden meist Tanzfeste unter diesem Baum – zum Teil auch auf sogenannten Tanzlinden – gefeiert. Ein literarisches Denkmal hat dem Baum Wilhelm Müller in seinem Gedicht Der Lindenbaum gesetzt.

Das Dorfgericht und geheiligte Bäume

Allerdings wurde hier auch meist das Dorfgericht abgehalten, eine Tradition, die auf die germanische Gerichtsversammlung, das Thing, zurückgeht. Die Linde ist deshalb auch als „Gerichtsbaum“ oder „Gerichtslinde“ bekannt. Anders als die Stieleiche galt sie als weibliches Wesen. Bei den Germanen und den Slawen galt die Linde als heiliger Baum. Nach Kriegen (oder Pestepidemien) gab es den Brauch sogenannte Friedenslinden zu pflanzen. Die meisten erhaltenen Exemplare erinnern an den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71, einige aber auch noch an den Westfälischen Frieden.

Leipzig, Nationalbaum und Volkssymbol

Auch viele Städte verdanken der Linde ihren Namen. So gibt es in Deutschland insgesamt etwa 850 Orte oder Ortsteile, deren Namen auf den Baum zurückzuführen sind. Der Name der Stadt Leipzig beispielsweise leitet sich vom sorbischen Wort Lipsk ab und bedeutet Linden-Ort. Der Lindenbaum und besonders sein Blatt ist das Symbol des sorbischen Volkes. Auch in Tschechien gilt die Linde (tschechisch: lípa) als nationaler Symbolbaum, zahlreiche Ortsbezeichnungen leiten sich von ihr ab (z. B. Ceská Lípa (Böhmisch Leipa), Lipno-Stausee, Lipnice, Lipník, Lípová).

Gerechtigkeit, Schutz und Frieden

Die Germanen waren überzeugt, dass jeder unter der Linde die Wahrheit sprechen würde. Es ist bezeichnend, dass unsere Vorfahren für Versammlungen, Diskussionen und Richtersprüche unter der „weiblichen“ Linde zusammenkamen, welche die Gnade repräsentiert. Im Baltikum hinwiederum opferten die Frauen unter einer Linde und die Männer unter einer Eiche: die Linde steht für Schutz und Frieden, die Eiche für Recht und Krieg. Die lettische Dekla Laima ist die Göttin von Geburt und Tod. Und die Beschützerin der Schwangeren. Ihr heiliger Baum ist die Linde.

Die Linde als Urmutter der Medizin. In der griechischen Mythologie vereinigt sich Phylira, die Tochter des Meeresgottes Ozeanus mit Chronos, dem Gott des Planeten Saturn. Ihr Kind ist Chiron, der weise Satyr, halb Mensch – halb Pferd. Phylira verwandelt sich danach in eine Linde. Ihr Sohn Chiron lehrt sein geheimes Wissen über die Heilkräfte der Natur Asklepios, dem Vater der modernen Medizin. Daher ist die Linde, der „lindernde Baum“, auch die „Großmutter der Medizin“. Die Linde als Baum der Liebe zeigt auch, dass die wahre Heilkraft die Liebe ist


Ahorn
,   Birke ,   Buche ,   Eiche ,   Esche ,   Kastanie ,   Kiefer ,   Linde ,   Pappel ,   Platane ,   Fichte   und   die Weide ...

The Goddess


Bäume: Linde - Tanzen, Gebären und Sterben

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Alte Linde Winterliche Freya

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