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Hoch und schmal - der Tee und die Salben
Die hohe, schmale Pappel reckt sich häufig an den Ufern von Flussläufen in den Himmel. Durch ihre charakteristische Form ist sie den meisten Menschen wohl bekannt. Heutzutage weiss aber kaum jemand, dass die Pappel schon in der Antike als wichtige Heilpflanze geschätzt wurde. Eine Salbe aus ihren Knospen gehört zu den ältesten überlieferten Salbenrezepten. Sie wirf heute noch zubereitet und für Haut- und Gelenkprobleme hilfreich eingesetzt. Auch als Tee kann man die Pappelknospen trinken und damit rheumatische Beschwerden und andere Entzündungen lindern.
Phaetos und Helios - Hekate und Persephone
Im griechischen Mythos lenkte Phaetos, der Sohne des Sonnengottes Helios, den Wagen seines Vaters, hatte aber nicht die Pferde unter Kontrolle. Der zornige Göttervater Zeus erschlug ihn mit einem Donnerkeil. Seine trauernden Schwestern erstarrten deshalb zu Pappeln. Die Silber-Pappel wird mit dem Tod assoziiert. Sie soll von den Ufern des Acheron-Flusses in der griechischen Unterwelt stammen. Ein Hain von Schwarzpappeln in Aegira im Nordpeleponnes war Persephone gewidmet, andere Haine mit Hekate verbunden. Beides Göttinnen der Unterwelt.
Abstieg in Unterwelt - Eingang zum Totenreich
Homer spricht von einer Schwarzpappel am Eingang zum Totenreich Hades. Die Symbolik der Pappel in Europa ist der Abstieg in die Unterwelt und der astrologische Bezug Saturn. Wegen ihrer langen Stiele sind die Blätter der Espe dauernd in Bewegung. Das Rascheln der Blätter wurde als Stimme der Gottheiten in der Antike gesehen - daher dienten die Pappeln häufig als Orakelbäume.
Als Herakles aus der Unterwelt (Hades) zurückkehrte, flocht er einen Kranz aus Espenlaub. In Olympia entzündete er ein Opferfeuer aus Espenholz, um Zeus für seine sichere Rückkehr zu danken.
Prinzip der Beweglichkeit - Lektion in Kreativität
Ebenso wie die Ulme und die Erle lehrt uns die Pappel das Prinzip der Beweglichkeit und erteilt uns damit eine Lektion in Kreativität. Denn Bewegung ist die Wurzel der Kreativität. Die Pappel sagt, dass die Kreativität eine Gabe aller Menschen ist. Wir können alles lernen, alles erfahren, wenn wir mit einem offenen Herzen dem Leben begegnen, wie ein Kind, das Niemanden bedroht oder verletzt. Wir können alles erfahren, wofür auch immer wir uns interessieren. Und Interesse ist der Ausdruck des Lebens, das mit dem Leben kommunizieren will.
Einer Kommunikation, die nicht über den Verstand geht sondern über das Herz. Wer sein Interesse verliert, wird innerlich alt. So zeigt uns die Pappel, dass man immer in Bewegung bleiben, und an nichts festhalten soll, denn nur in einen leeren Eimer kann man Wasser füllen. Menschen halten alles fest, wenn sie sich zu sehr fürchten und dadurch zeigen sie, wie wenig sie dem Leben vertrauen. Doch in jedem Zufall werden wir vom Leben in Liebe berührt. Jeder Zufall birgt Antworten auf unsere Fragen. Durch die Pappel lernen wir, dass es unendlich viel zu entdecken gibt und dass alles, wofür wir uns interessieren, einen Sinn hat.
Ahorn,
Birke ,
Buche ,
Eiche ,
Esche ,
Kastanie ,
Kiefer ,
Linde ,
Pappel ,
Platane ,
Fichte und
die Weide ...
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